Nebennieren
Die Nebennieren (Glandular adrenalis, ad-renalis = neben-Niere) sind zwei kleine, pyramidenförmige Hormondrüsen, die oben auf den Nieren aufsitzen, woher auch ihr Name stammt. Sie sind etwa 2 cm breit 4 cm lang und dick und wiegen jeweils etwa 5 – 10 g. Ein Hauptmerkmal ist ihr zweischichtiger Aufbau. Sie besitzen eine Rinde (Cortex) und ein Mark (Medulla). Beide haben unterschiedliche Funktionen und werden daher manchmal gar als zwei Organe gesehen.
Nebennierenmark
Das Nebennierenmark ist eng verknüpft mit dem vegetativen Nervensystem. Es produziert die beiden Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die in Vesikeln innerhalb des Marks gespeichert werden. Bei Bedarf setzten diese auf Anregung des (sympathischen) Nervensystems die entsprechende Menge an Hormonen frei. Sie haben eine anregende Wirkung und führen zu einer Beschleunigten Herztätigkeit, erhöhtem Blutdruck und einer Freisetzung von Glukose um so dem erhöhten Energiebedarf gerecht zu werden. Die Durchblutung der Muskeln wird ebenfalls gesteigert.
Nebennierenrinde
Die Nebennierenrinde macht mit ca. 75% der gesamten Substanz den Hauptteil der Nebennieren aus. Dies liegt in den vielen verschiedenen Hormonen begründet, die in drei verschiedenen Schichten gebildet werden. Dazu gehören Mineralkorticoide, Glukocorticoide und Sexualhormone.
Das wichtigste Hormon der Mineralkorticoide ist das Aldosteron, welches vornehmlich auf die Niere wirkt und sie dabei unterstützt den Elektrolyt- und Wasserhaushalt zu regulieren. Es fördert die Rückresorption von Natrium und hilft Wasser zurückzuhalten. Somit reguliert es den Blutdruck und beeinflußt das Blutvolumen. (Bei einer Nebennierenschwäche erklärt sich damit auch der positive Effekt des Trinken von unraffiniertem Seesalz in Wasser. Aufgrund des Aldosteronmangels fällt es den Nieren schwer genügend Natrium und Wasser zurückzuhalten. Nun werden die Nebennieren von der Aldesteronbildung entlastet.)
Die wichtigste Rolle bei den Glukokorticoiden spielt das Cortisol und das Cortison. Beide sind für den Körper unerläßlich und steuern die Stressbewältigung. Sie wirken auf den Kohlenhydrat-, den Fett- und Eiweißstoffwechsel. Sie zählen beide zu den Stresshormonen. Im Einzelnen haben sie einen katabolen Effekt und bauen Eiweiße in Muskeln, Fettgewebe und der Haut ab, sie fördern die Glukosesynthese in der Leber und erhöhen dadurch den Blutzucker und verursachen den Abbau von Fetten, um den Gehalt an Fettsäuren im Blut zu erhöhen. Außerdem besitzen sie anti-entzündliche Effekte und unterdrücken eine überschießende Immunreaktion, wie z.B. bei Allergien.
Die Glukokortikoide werden in einem zirkadianem Rhythmus freigesetzt, das heißt sie unterliegen Tag-Nacht(24h)-Schwankungen. Gesteuert wird ihre Freisetzung beginnend mit dem Hypothalamus. Dieser kontrolliert eine andere Region im Gehirn, die Hypophyse und regelt deren Aktivität. Die Hypophyse entläßt daraufhin eine bestimmte Menge ACTH (Adreno-cortico-tropes Hormon), welches seinerseits direkt an der Nebenniere wirkt und sie zur Freigabe der Stresshormone veranlaßt. Morgens ist dabei der höchste Kortisolspiegel zu messen, mitternachts wird der niedrigste Wert erreicht. In Streßsituationen erhöht sich der Spiegel normalerweise ebenfalls.
Eine weitere Zone der Nebennierenrinde stellt die männlichen Sexualhormone, die Androgene her. Dazu zählen vor allem Testosteron und DHEA. Testosteron besitzt einen anabolen Effekt, es baut Eiweiße auf und beeinflußt die männlichen Geschlechtsmerkmale.
Stressreaktion
Ist der Organismus einer Situation ausgesetzt die er als Stress empfindet, wird in einer ersten Reaktion vermehrt ACTH durch die Hypophyse ausgeschüttet welches die Nebennieren zu einer stärkeren Sekretion von Glukokortikoiden (Cortisol) anregt. In einem zweiten Schritt verursacht der Sympathikus die Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin (etwa im Verhältnis 80:20). Diese Reaktion wirkt nur kurz, so dass bei langfristigem Stress der erste Mechanismus überwiegt.
Als Stress werden alle Situationen angesehen, die den Körper herausfordern. Dazu gehören z. B. Temperaturschwankungen, Kälte, Schmerzen, Verletzungen, Operationen, Infekte, niedriger Blutzucker, Sauerstoffmangel, Emotionen (Freude, Ärger, Angst etc.), auch Tätigkeiten die Spaß machen wie z.B. Feiern. Der Körper unterscheidet nicht zwischen gutem und schlechtem Stress.
Cortisol (Das Todeshormon)
Das Hormon mit der herausragenden Bedeutung ist das Cortisol, da es den Körper vor übermäßigem Stress schützt. Es hilft dem Organismus mit Stressoren fertig zu werden indem es:
- den Blutzucker normalisiert. Zusammen mit dem Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) reguliert Cortisol den Blutzuckerspiel. Wenn der Körper mehr Energie benötigt greift Cortisol ein und stellt sie bereit. Dies ermöglicht eine ‚Angriffs-‚ oder ‚Fluchtreaktion‘ um Situationen zu meistern die den Organismus bedrohen. In Menschen mit Adrenal Fatigue ist der Cortisolspiegel anfangs hoch, später aber wenn die Nebennieren erschöpft sind fällt die Cortisolproduktion ab und die Blutzuckerregulation wird ein Problem.
- anti-entzündlich wirkt. Cortisol ist ein mächtiger Wirkstoff gegen Entzündungsreaktionen im Körper. Kleine Verletzungen, Insektenstiche oder z.B. Gelenkverletzungen lösen eine Entzündungsreaktion aus, der entsprechende Bereich schwillt an, wird rot und warm. Cortisol hält diese Reaktion unter Kontrolle und sorgt dafür, dass die Schwellung nicht überhand nimmt und verhindert überschießende Reaktionen, wie sie bei Allergien vorkommen.
- immun-unterdrückend wirkt. Aus einem hohen Cortisolspiegel folgt ein relativ schwaches Immunsystem. Es unterdrückt Autoimmunreaktionen, ebenso wie die Zellen des eigenen Immunsystems vor allen Dingen die weißen Blutkörperchen mit ihren natürlichen Killerzellen, Monozyten, Makrophagen und Mastzellen.
- Gefäße engstellt. Cortisol verengt mittelgroße Gefäße. Daraus folgt ein niedriger Blutdruck in Menschen mit Adrenal Fatigue (spätere Stadien). Sie sind weniger sensibel auf andere gefäßverengende Substanzen. Hoher Blutdruck, verursacht von Magnesium und Kalziumprozessen wird eher verstärkt.
- Stress reguliert. Menschen die an Adrenal Fatigue leiden können keinen Stress tolerieren und ihr Körper unterliegt dem andauerndem, starken Stress. In dem Maße wie der Stress ansteigt erhöht sich die Produktion von Cortisol. Können die Nebennieren den Anforderungen nicht mehr nachkommen fehlt dem Organismus eine adäquate Antwort. Daher: Stress ist tödlich.
Was sind die Ursachen für Adrenal Fatigue?
Stressoren sind die Hauptursache für eine Nebennierenschwäche. Dabei ist Stress von Person zu Person verschieden und wird oft nicht als solcher wahrgenommen. Häufige Faktoren in der modernen, westlichen Welt sind Arbeitsbedingungen, Tod einer geliebten Person, Ortswechsel / Umzug, Jobwechsel, Krankheiten, Verletzungen, Scheidungen, Umwelttoxine etc. Wenn der Körper den Stress nicht mehr kompensieren kann, entwickelt sich eine Nebennieren-Schwäche. Umstände, die dazu beitragen können sind:
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Manche Bedingungen werden nicht richtig erkannt, da besonders chronische Infekte subklinisch verlaufen können und keine Symptome zeigen. Häufige und starke Stressoren sind chronische Entzündungen hervorgerufen durch bakterielle und parasitär Infekte wie H. pylori oder Giardia. Bei starken Formen sollte man auch immer die Wirbelsäule kontrollieren lassen.
Wie chronischer Stress den Körper beeinflußt
Wie bereits weiter oben erwähnt, stimuliert Stress über den Sympathikus die Ausschüttung des Hormons ACTH und regt damit die Nebennieren zu einer erhöhten Produktion von Cortisol an. Erheblicher chronischem Stress kann dazu führen, dass die Nebennieren erschöpfen und die produzierte Menge Cortisol sinkt. Der Spiegel an DHEA (ein Hormon das ebenfalls in der Nebenniere gebildet wird) fällt ab, ohne vorher anzusteigen. Daraus folgt anfangs ein erhöhtes Verhältnis von Cortisol zu DHEA.
Die Hormone unterliegen einem Regelsystem mit negativer Rückkopplung. Damit wird gewährleistet, dass immer eine angemessene Menge Hormone verfügbar ist. Ist die Konzentration im Blut zu hoch wird die Abgabe nicht weiter verstärkt, sondern statt dessen gedrosselt. So wird ein hoher Cortisol-Level normalerweise vom Gehirn registriert und der Hypothalamus reduziert in der Folge den Ausstoß an ACTH, um somit die weitere Produktion des Hormons in den Nebennieren zu reduzieren.
Im Falle starken chronischen Stresses der zur Nebennieren-schwäche führt wird dieser Mechanismus durchbrochen. Der hohe Cortisolspiegel wird registriert doch der Körper interpretiert dies als eine anhaltend bedrohliche Situation und hält die Produktion konstant oder erhöht sogar das Cortisol, um der Gefahr Herr zu werden und das eigene Überleben zu sichern. Es erfolgt kein Rückgang der Cortisolproduktion solange die Gefahr (der Stress) anhält. Die negative Rückkopplung wird umgangen und der Körper reagiert in entgegengesetzter Weise. Cortisol als (Anti-) Stresshormon bedeutet Gefahr und um dieser zu begegnen wird mehr produziert. Hält dieser Zustand lange genug an sind die Nebennieren nicht mehr in der Lage sich zu erholen und erschöpfen sich mit der Zeit. Sie können nun nicht mehr über den gesamten Tag genug Hormone zur Verfügung stellen. Dies lässt sich mit einem Cortisol-Tagesprofil messen, der aus Speichelproben gewonnen werden kann.
Diese Situation bleibt nicht folgenlos. Durch das anfängliche hohe Verhältnis zwischen Cortisol und DHEA kann es zu einer reduzierten Insulinempfindlichkeit des Körpers kommen der zu einem erhöhtem Blutzuckerspiegel und Diabetes führt. Außerdem sinkt die Synthese eines wichtigen Immunmodulators IgA sowie von natürlichen Killerzellen und T-Lymphozyten. Daraus folgt eine geschwächte Abwehrlage und es können sich leichter Infektionen wie Herpes, Candida albicans oder Virusinfektionen durchsetzten. Des weiteren kann die Kalziumaufnahme gestört werden und ein verstärkter Proteinabbau zu Muskelschwäche führen. Durch eine erhöhte Wasser und Salzresorption kann es in dieser Phase zu erhöhtem Blutdruck kommen und es ist eine Östrogen-Dominanz möglich, die bei Frauen unter anderem zu PMS-Beschwerden führen kann.
Wie entwickelt sich die Nebennierenschwäche? Phasen der Krankheit.
Phase 1, Alarmreaktion:
In dieser Phase reagiert der Körper aggressiv auf den bestehenden Stressor. Es kommt zu einer Flucht oder Kampf Situation, in der der Körper die Produktion von Kortisol steigert. Dazu wird der Ausstoß von ACTH aus der Hypophyse erhöht. DHEA fällt ab während der Organismus versucht die Gefahr zu überstehen. Dazu wird auch das Nebennierenmark stark stimuliert um vermehrt Adrenalin freizugeben. Wenn der Stress lange bestehenbleibt, läuft die Nebenniere Gefahr den hohen Bedürfnissen des Körpers nicht mehr gerecht werden zu können.
Phase 2., anhaltende Reaktion:
Wenn chronischer und schwerwiegender Stress bestehen bleibt, fangen die Nebennieren an zu erschöpfen. Sie können den starken Bedarf an Kortisol nicht mehr decken und in der Folge sinkt dessen Spiegel. Von einem hohen Niveau sinkt der Level wieder zurück Richtung normal, während das ACTH hoch bleibt, um die Nebennieren weiter zu stimulieren. Meist ist der Kortisolspiegel am Morgen, Mittag und Nachmittag erniedrigt, aber nachts meist normal.
Zu diesem Zeitpunkt kann ein „Pregnenolon-Raub“ (Pregnenolon-Shunt) eintreten. Durch dieses Phänomen wird der Stoffwechselpfad (siehe oben) in den Nebennieren verstärkt zur Herstellung des Kortisol genutzt. Andere Hormone wie das Östrogen, Testosteron oder DHEA werden kaum noch gebildet. Es wird versucht möglichst viel Kortisol zu erhalten. Dadurch bleibt der Kortisolspiegel noch einigermaßen konstant, während die Pregnenolon-Produktion sinkt. Jetzt ist der Kortisolspiegel am Morgen deutlich zu niedrig, aber nachts meist noch ausreichend.
Phase 3., Erschöpfung:
In dieser Phase ist ACTH erhöht, Kortisol erniedrigt und DHEA weit unter dem Durchschnitt. Diese Stufe kann sich über Jahre entwickeln. Der Organismus ist nun nicht mehr in der Lage eine ausreichende Menge Kortisol zu produzieren und den Bedarf zu decken. Auch nachts ist der Kortisolspiegel niedrig und die Stressachse (Hypothalamus-Hypophyse-Nebenniere, HHN) versagt, so das der Körper aus dem Gleichgewicht gerät. Häufig treten starke Ungleichgewichte der Sexhormone wie Östrogen, Progesteron und Androgene auf und kündigen ein Nebennierenversagen an.
Phase 4., Versagen:
Jetzt sind die Nebennieren komplett erschöpft. In dieser Phase besteht ein erhöhtes Risiko für Kreislaufversagen und Tod.
Warum wird die Nebennierenschwäche übersehen?
Obwohl eine subklinische adrenia (Nebennierenunterfunktion) schon seit dem Anfang des letzten Jahrhunderts bekannt ist wird es von der Schulmedizin übersehen. Dies liegt vor allem daran, da es extrem schwierig ist dies über die Standard-Bluttests effektiv nachzuweisen. Diese Tests zeigen nur einen absoluten, schwerwiegenden Mangel von Nebennierenhormonen an der als Morbus Addison bekannt ist. Diese Krankheit ist sehr selten, ebenso wie der Morbus Cushing bei dem exzessiv zu viel Nebennierenhormone produziert werden.
Bei der Nebennieren-schwäche sind sie Nebennierenhormone niedrig aber immer noch im normalen Bereich und oft zu hoch, um ein Morbus Addsion eindeutig zu diagnostizieren. So können unsere Hormone nur noch der Hälfte des Optimalen entsprechen, aber immer noch als normal gelten. Diese „normalen“ Blutwerte bedeuten aber nicht, das man frei von Adrenal Fatigue ist!
Konventionelle Ärzte sind nicht darauf trainiert eine subklinische Nebennierenschwäche zu erkennen. Sie kennen die Signifikanz der subklinischen Nebennierenschwäche nicht, da sie es nicht gelernt haben. Sie werden von den normalen Bluttests fehlgeleitet, die nicht empfindlich genug sind Adrenal Fatigue anzuzeigen. Daraus resultiert, dass Patienten die auf ihre Nebennierenfunktion getestet werden als gesund gelten, obwohl ihre Nebennieren suboptimal arbeiten. Dabei zeigen sie klare Anzeichen und Symptome das ihr Körper dringend Hilfe und Aufmerksamkeit benötigt.
Schilddrüse
Die Schilddrüse (Glandular thyreoidea) ist einen Hormondrüse, die beim Menschen unter dem Kehlkopf vor der Luftröhre liegt und eine schmetterlingsartige Form besitzt. Sie setzt unterhalb des Schildknorpels an und legt sich schildförmig um die Ringknorpel des Kehlkopfes. Daher stammt auch ihr Name.
Die Schilddrüse besteht aus zwei Lappen (Lobes), die mittig miteinander verbunden sind und so insgesamt ein H formen. Sie kann bis zu 60 g schwer werden (auch ohne pathologischen Wert), wiegt aber bei einer Länge von etwa 3-5 cm normalerweise zwischen 18 und 25 g.
Die Hauptfunktion der Schilddrüse ist die Sekretion verschiedener Hormone und der Jodspeicherung. Zentrale Hormone wie das Thyroxin (Tetrajodthyronin, T4) und Trijodthyronin (T3) werden hier gebildet, ebenso das Peptidhormon Calcitonin. Dessen Gegenspieler das Parathormon wird dagegen in den Nebenschilddrüsen gebildet.
T4 und T3 werden in Folikeln der Schilddrüse gespeichert (auch gebildet) und bei Bedarf freigesetzt. Sie regulieren maßgeblich den Energieumsatz des Körpers. Das Kalzitonin und das Parathormon sind gemeinsam am Calciumstoffwechsel beteiligt und beeinflussen den Knochenauf- und Abbau.
Thyroxin und Trijodthyronin
Die Hormone T4 und T3 werden beide von der Schilddrüse auf Anregung der Hypophyse gebildet. Die Hirnanhangsdrüse steuert über das TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) die Aktivität der Schilddrüse und wird dabei selbst von einer weiteren Hirnregion, dem Hypothalamus über das TRH (Thyreotropin Realeasing Hormon) kontrolliert. Das weitaus (etwa 100x) wirksamere Hormon ist das T3, das durch Abspaltung eines Jodatoms aus dem in größerem Maße vorhandenen Thyroxin (T4) gebildet werden kann. Dies geschieht je nach Bedarf des Organismus. Gleichzeitig wird auch immer eine gewisse Menge Reverse-T3 (RT3) gebildet, das jedoch physiologisch unwirksam ist. Die Menge an T3 und T4 wirkt sich in einer negativen Rückkopplung auf die Hypophyse und das TSH aus und gewährleistet so einen konstanten Hormonspiegel.
In den Zellkernen der Zielzellen wirkt das T3 auf grundlegende Stoffwechselprozesse des Körpers. Es wirkt anregend und
- erhöht die Herzfrequenz und den Blutdruck
- steigert den Kohlenhydrat-, Fett- und Bindegewebe-Stoffwechsel
- regt die Aktivität der Schweiß- und Talgdrüsen an
- steigert die Darmmotorik
- fördert die Wärmeentwicklung (Energieverbrauch und Grundumsatz erhöhen sich)
- erhöht den Sauerstoffverbrauch
- steigert die Glukosebildung und setzt Glykogen aus der Leber frei
- aktiviert den Umsatz körpereigener Fettreserven und beschleunigt den Cholesterin-Stoffwechsel
- wirkt auf den Wasserhaushalt und die Knochenbildung ein
- beeinflußt die Entwicklung des Skelettes und den Reifungsprozeß des Gehirns
Wechselwirkungen von Schilddrüse und Nebennieren
Die Schilddrüse und die Nebennieren beeinflussen sich auch gegenseitig, was häufig nicht beachtet wird. Daraus folgen manchmal schlecht eingestellte ‚Hypothyreosen‘, die unter Umständen unter Therapie kaum Fortschritte aufweisen.
Man könnte dabei sagen, dass die Schilddrüse die Energie des Körpers ‚bereitstellt‘ und ‚reguliert‘ (über T3 und T4), die Nebennieren aber stark genug sein müssen diese metabolische Energie auch zu ‚verkraften‘. Eine stark erhöhte Stoffwechseltätigkeit wird von den Nebennieren als Stress interpretiert, sie müssen optimal funktionieren um die Stoffwechselenergie handhaben zu können. Wird also mit einer Hormongabe die Konzentration von T4 und/oder T3 erhöht, müssen die Nebennieren in der Lage sein sich dieser Situation anzupassen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Sind sie zu schwach und produzieren selbst zu geringe Mengen Cortisol werden sie weiter überlastet und versuchen die Schilddrüse herunterzuregeln, indem die Hypophyse weniger TSH bereitstellt. Dann kann es dazu kommen, das nach anfänglicher Besserung die Symptome zurückkehren, oder (bei kontinuierlicher Steigerung der Dosis) die Nebennieren erschöpfen und sich ein Zustand geringer Energie einstellt.
Wenn beide Organe betroffen sind sollte immer zuerst die Nebennieren gestärkt werden bevor es an die Schilddrüse geht. Bei schwachen Nebennieren kann schon die normale Schilddrüsenaktivität eine zu große Last sein. Es kann passieren, dass in einem hypoadrenalem Status (Kälte, Gewichtsabnahme, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Erschöpfung, trockene Haut) die Aktivität der Schilddrüse reduziert wird, indem vermehrt RT3 hergestellt wird. Andererseits, wenn die Schilddrüse zu schwach ist mit den Nebennieren mitzuhalten, kann man beginnen sich ‚hypothyroid‘ (Hitzeempfindlichkeit, Gewichtszunahme, Müdigkeit, vermehrtes Schlafbedürfnis und/oder Depressionen) zu fühlen. Es liegt meist eine Mischform vor, so dass man sich nicht nur auf ein Organ fokussieren kann.
Schilddrüse, Rückkopplung